Report: Angst vor sinkender Lebensqualität im Alter

27. Juni 2018

Sich auch im Alter Urlaub leisten können

Mehr Rente im Alter für ein gutes Leben, ohne auf jeden Euro achten zu müssen, mit regelmäßigem Urlaub – das wünscht sich im Grunde jeder. Besonders stark ist dieser Wunsch derzeit verständlicherweise bei denjenigen vorhanden, bei denen der Ruhestand immer näher rückt: der rentennahen „Babyboomer-Generation“, also den 55- bis 64-Jährigen. Für den „AXA Deutschland Report“ hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des Versicherungsunternehmens insgesamt 3.368 Online-Interviews repräsentativ in allen deutschen Bundesländern durchgeführt und dabei Erwerbstätige sowie Ruheständler zu ihren Wünschen und Erwartungen an Gesundheit, Bildung und Altersvorsorge befragt.

„Babyboomer“ besonders gefrustet

Die angehenden Neu-Rentner der rentennahen „Babyboomer-Generation“ sind dabei besonders getroffen: acht von zehn der 55- bis 64-Jährigen fordern höhere Ruhestandseinkommen (81 %). Mit gerade einmal zwei Prozent rechnet fast niemand mit einer Verbesserung der eigenen Situation.

Doch nicht nur unter den Babyboomern ist die Sorge groß. Etwa 39 % der befragten Berufstätigen sorgen sich um die potenzielle Gefahr der Altersarmut. Außerdem wird durch alle Alters- und Einkommensschichten hinweg die Situation im Ruhestand gegenüber dem Erwerbsleben inzwischen äußerst negativ bewertet. Rund zwei von drei Erwerbstätigen macht das Thema Altersvorsorge heute mehr Angst als früher, heißt es im Report. „Das Ergebnis kommt einem regelrechten Aufschrei der Bevölkerung zur Verbesserung der Situation im Ruhestand in Deutschland gleich, der quer durch alle Generationen geht“, faßt AXA-Vorstandsmitglied Patrick Dahmen zusammen. „Vor allem die Babyboomer-Jahrgänge als nächste Rentnergeneration empfinden die Kluft zwischen den finanziellen Möglichkeiten im Berufsleben und im Ruhestand offenbar als besonders groß.“

 

AXA Deutschland Report - Infografik

 

Aktuelle Rentenerhöhung bringt keine wesentliche keine Besserung

Die Befragung deutscher Ruheständler zeigt, dass die Sorgen nicht unbegründet sind. Im Vergleich zu den Vorjahresergebnissen des AXA-Reports ist die Unzufriedenheit der Rentner und Pensionäre relevant gestiegen. Während im Jahr 2016 noch etwa jeder vierte Ruheständler das Gefühl hatte, seine neue Situation hätte ihm eine gesteigerte Lebensqualität beschert, trifft das in 2018 nur noch auf jeden zehnten Befragten zu. Als einen Grund für diese Stimmungsänderung wird in der Studie geschlussfolgert, dass vor allem die Neu-Rentner ihre veränderte Situation sehr negativ beurteilen. „Die Unzufriedenheit entzündet sich offenkundig vor allem an der finanziellen ‚Fallhöhe‘ zwischen dem Berufs- und Rentner-Leben in Deutschland“, so Dahmen.

Daran dürfte auch die aktuelle Rentenerhöhung nichts wesentlich ändern. Zum 1. Juli 2018 erhalten die circa 21 Millionen Rentner in Deutschland mehr Geld vom Staat. Im Westen werden sich die Renten um 3,22 % erhöhen, im Osten um 3,37 %. Diese Steigerungen beruhen auf einer festen Formel und folgen der Lohnentwicklung in Deutschland. Eine monatliche Rente von € 1.000 erhöht sich also nun um € 32,20 (basierend auf West-Beiträgen) bzw. um € 33,70 (Ost-Beiträge).

Damit sich die Lebensqualität für Ruheständler wieder tatsächlich verbessern kann, sehen die Befragten des AXA-Reports vor allem die Politik in der Pflicht. Sie müssten weitere Maßnahmen zur Steigerung der individuellen Rentensätze schaffen. So wünschen sich deutsche Rentner und Berufstätige laut des Reports beispielsweise eine höhere Rentenanrechnung von Erziehungszeiten (79 %), den Einbezug von Selbstständigen und Beamten in die gesetzliche Rentenversicherungspflicht (77 %) und dass „aus den Steuereinnahmen des Staates höhere Zuschüsse genommen werden zur Finanzierung der gesetzlichen Rentenkasse“ (76 %).

Zeichen guten Willens

Ein Zeichen des guten Willens zur Entwicklung hat die deutsche Bundesregierung Anfang des Monats gesetzt: Anfang Juni traf sich erstmals die so genannte Rentenkommission, die Vorschläge zur Zukunftssicherung der Altersvorsorge ausarbeiten soll. Bis zum Jahr 2020 soll dieses Gremium, das aus Vertretern der der Politik, der Sozialpartner (Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände) sowie der Wissenschaft besteht, einen Bericht vorlegen, in dem Möglichkeiten zur Sicherung der Rente nach 2025 dargestellt werden sollen. Die größte Herausforderung ist, dass es künftig deutlich weniger Beitragszahler, aber immer mehr Rentner und aufgrund des immer längeren Lebens auch längere Rentenbezugszeiten geben wird. Der Fokus liegt zunächst auf der Generation der „Babyboomer“, die bereits im nächsten Jahrzehnt nach und nach in Rente gehen.

Frühzeitig privat vorsorgen

Bei allen Überlegungen, die aktuell angestellt werden, um die Rentensituation in Deutschland zu verbessern, gilt es frühzeitig, zusätzlich zu gesetzlicher und etwaiger betrieblicher Altersvorsorge, auch privat vorzusorgen. Dabei gibt es für die private Rentenversicherung keine gleichwertige Alternative; denn nur diese kann bei Auswahl des richtigen Tarifes Garantien und Sicherheit bieten, so dass man sich auf die Auszahlung im Alter zu 100 % verlassen kann. Produkte wie die Urlaubsrente, mit der man sich die schönste Zeit im Jahr auch im Alter leisten kann, bieten darüber hinaus zusätzliche Ertragschancen durch die Beteiligung an einem Index – und das ohne Verlustrisiko.

Bildnachweise: © fotolia |  cppzone, AXA (Infografik)

Weitersagen:

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Melden Sie sich hier zum Urlaubsrente-Newsletter an und erhalten Sie gelegentlich kostenlos Informationen zu sinnvoller Altersvorsorge, Urlaubsthemen und Sonderangeboten direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Abbestellung jederzeit möglich.