Die richtige Kreditkarte für den Urlaub

20. April 2018

Kreditkarte am Strand für den Urlaub

Italien, Spanien oder die USA? Gleichgültig, wohin Sie verreisen, wir geben Ihnen hier ein paar Tipps, mit denen Sie die passende Kreditkarte für Ihren Urlaub finden und gleichzeitig noch etwas Geld sparen können.

Wenn am Strand die Sonne gerade im Meer versinkt und man ein Kokosnusswasser trinkt, dann möchte man ungern an die Finanzen denken. Wenn allerdings der Geldautomat im Ausland für die Währungsumrechnung horrende Summen verlangt oder der Mietwagenvermieter Ihr Zahlungsmittel nicht akzeptiert, dann müssen Sie sich mit dem Thema wohl oder übel doch beschäftigen. Große Mengen an Bargeld mitzunehmen, ist in der Regel nicht zu empfehlen, da das Diebstahlrisiko zu groß und es insbesondere außerhalb der Euro-Zone einfach unpraktisch ist. Eine Lösung ist die geeignete Kreditkarte. Doch es gibt viele verschiedene Arten von Kreditkarten. Bei der Entscheidung, welche davon die richtige für Ihre Reise ist, helfen unsere folgenden Tipps:

1. Der geeignete Kartentyp

Kreditkarten werden nach verschiedenen Typen unterschieden. Der Kartentyp bestimmt darüber, wie die Bezahlung an den Verkäufer und die Rückzahlung an das Kreditinstitut funktionieren. Bei so genannten Prepaid-Karten laden Sie im Vorfeld einen Betrag auf die Karte und können dann maximal in der Höhe Ihrer Einzahlungen damit bezahlen. Die Debit-Kreditkarten werden bei manchen Banken als Ersatz für die insbesondere in Deutschland übliche Girokarte (früher: EC-Karte) herausgegeben. Die Zahlung funktioniert dabei genau wie bei der Girokarte: Der ausstehende Betrag wird nach Bezahlung direkt vom Girokonto abgebucht. Debit-Kreditkarten tragen in der Regel auch ein Zeichen eines Kreditkartenunternehmens wie Visa oder MasterCard.

Bei den so genannten Charge-Karte wiederum werden die ausstehenden Beträge nicht sofort, sondern in einem bestimmten Rhythmus, in der Regel monatlich, beglichen. Ein besonderer Kartentyp ist die Revolving-Karte. Mit dieser können Sie ausstehende Beträge in Raten zurückzahlen. Allerdings verlangt die herausgebende Bank dafür Zinsen. Welchen Kartentyp Sie mit in den Urlaub nehmen sollten, hängt also nicht in erster Linie davon ab, wohin Sie verreisen, sondern eher davon, welche Zahlungsmodalitäten Sie wünschen.

Unabhängig vom bevorzugten Kartentyp sollte Ihre Kreditkarte vor allem umfassend akzeptiert werden. Bei Charge- oder Revolving-Karten müssen Sie sich um die Akzeptanz in der Regel nicht sorgen. Bevorzugen Sie hingegen eine Prepaid- oder Debit-Karte, sollten Sie im Zweifel vorher überprüfen, ob Sie Hotel, Flug, Mietwagen und Co. auch damit bezahlen können. Auch die Kreditkarten-Marke kann dabei eine Rolle spielen. Visa ist weltweit am meisten verbreitet und darauf folgt MasterCard. Mit American Express oder insbesondere Diners Club kann es manchmal Akzeptanzprobleme geben.

2. Günstig bezahlen und Bargeld abheben

Je nachdem, wo Sie Urlaub machen und von welcher Marke Ihre Kreditkarte ist, können beim bargeldlosen Bezahlen wie auch beim Abheben von Geld am Automaten erhebliche Gebühren anfallen. Nur wer die entsprechende Kreditkarte im Reisegepäck hat, kommt gebührenfrei davon.

Im besten Fall können Sie im Urlaubsland mit Ihrer Karte überall ohne Auslandszuschlag bezahlen und Geld abheben. Sind Sie in einem Land unterwegs, das den Euro als Landeswährung hat, dann können Sie in der Regel mit den in Deutschland ausgegebenen Kreditkarten dort auch ohne Zusatzgebühren einkaufen. Beim Abheben von Bargeld geht das aber nur mit speziellen Kreditkarten von bestimmten Anbietern, zum Beispiel mit der Visa-Karte von der ING-DIBA oder der MasterCard Travel der Deutschen Bank. Sie sollten dabei aber die Jahresgebühren im Blick haben. Die sind bei Travel-Kreditkarten manchmal höher.

Außerhalb der Euro-Zone sind kostenfreie Zahlungen oder Abhebungen bei Kreditkarten deutlich seltener. Möglich ist das aber zum Beispiel mit der Santander 1plus Visa Card oder der Barclaycard Platinum Double. Auch hier gilt es wieder die Jahresgebühren zu prüfen, da man den Vorteil oftmals durch eine entsprechende Jahresgebühr ausgleichen muss.

Wichtig zu wissen: Auch wenn Ihre Kreditkarte gebührenfreies Geldwechseln und -abheben erlaubt, können außerhalb der Euro-Zone versteckte Kosten durch ungünstige Wechselkurse entstehen. Wenn Sie auf Reisen mit Karte abheben oder bezahlen, bietet der Geldautomat (oder das Kartenlesegerät) häufig an, den Betrag in die Landeswährung umzurechnen. Was nach einen praktischen Service klingt, ist aber oftmals eine Kostenfalle: In diesem Fall wechselt nämlich nicht der Kartenanbieter, sondern der Automatenbetreiber (oder Zahlungsabwickler) nicht selten mit einem sehr unvorteilhaften Wechselkurs. Bei Stichproben der Zeitschrift Finanztest im Jahr 2016 war der Kurs am Automaten je nach Land zwischen 2,6 und 12,2 % schlechter als der des Kartenanbieters. Innerhalb der EU müssen solche Kosten zwar zukünftig transparent dargestellt werden. Bis die neue Regelung vollständig umgesetzt ist, gibt es allerdings noch eine Übergangsfrist von drei Jahren.

3. Sinnvolle Zusatzleistungen

Die beste Kreditkarte für Ihre Reise erkennen Sie nicht immer nur an niedrigen Gebühren. Einige Karten bieten gerade für Urlauber noch weitere interessante Services wie Reiseversicherungen (bspw. bei Reiserücktritt oder Gepäckverlust) oder Bonus-Programme.

Solche Zusatzleistungen sind nicht für jeden Karteninhaber gleichermaßen relevant; für den einen oder anderen können Sie aber den entscheidenden Zuschlag für eine bestimmte Karte geben. Vielflieger profitieren zum Beispiel von Rabatten bei Reisebuchungen mit einer Kreditkarte einer Fluggesellschaft (bspw. Lufthansa Miles & More) oder Vielfahrer können Tankrabatte bekommen, wie sie zum Beispiel bei verschiedenen Kreditkarten des ADAC enthalten sind. Wer die Tankfüllung etwa mit der ADAC Mobilkarte Silber bezahlt, bekommt 2 % auf die Rechnung gutgeschrieben. Allerdings ist die mögliche Ersparnis beim Tanken auf € 50 Euro im Jahr begrenzt. Darüber hinaus sind bei einigen Kreditkarte diverse Reiseversicherungen oder ein Auslandskrankenschutz enthalten, allerdings in der Regel nur, wenn die Reise mit der Kreditkarte gebucht wurde.

Logischerweise haben kostenlose Kreditkarten in der Regel keine oder nur wenige Extraleistungen. Wer mehr möchte, der bezahlt für enthaltene Versicherungen oder für Bonus-Programmvorteile eine höhere Jahresgebühr. Überprüfen Sie daher idealerweise im Vorhinein, ob sich die Services für Sie auch wirklich lohnen und vergleichen Sie die (Zusatz-)Kosten der Karte mit denen separater Versicherungen. Die Zusatzleistungen gelten dazu meist nur unter bestimmten Bedingungen.

4. Ohne Extrakosten

Die Jahresgebühr und die Kosten für Standardleistungen wie Bargeldabheben oder Bezahlen können sich durchaus relevant unterscheiden. Auf ein paar Punkte sollten Sie beim Vergleich achten:

Grundsätzlich sollte Ihre Kreditkarte eher Geld sparen als zusätzliche Kosten zu verursachen. Gerade wenn Sie die Karte nur für den Urlaub nutzen, sollten Sie eine mit niedriger oder ganz ohne Jahresgebühr wählen. Damit die Karte darüber hinaus möglichst günstig bleibt, sollten Sie auf die Gebühren für die benötigten Einzelleistungen achten, etwa für Ersatzkarten, Partnerkarten oder für das Aufladen von Prepaid-Karten. Auch bei Missbrauch sind die Anbieter unterschiedlich kulant. Kommt die Karte abhanden und jemand anderes kauft damit ein, dann muss der Besitzer, sofern er das Kreditkarteninstitut rechtzeitig informiert, höchstens € 50 Euro des Schadens selbst übernehmen. Manche Kreditkartenanbieter übernehmen auch den kompletten Betrag.

Die Haftungsgrenze Ihrer Kreditkarte schützt Sie jedoch nicht vor einem sorglosem Umgang damit. Wer „grob fahrlässig“ handelt, also beispielsweise die Geheimzahl nicht geheim hält oder direkt zusammen mit der Karte aufbewahrt, muss bei Missbrauch für den vollen Schaden aufkommen.

Bei Diebstahl oder Missbrauch: Kreditkarte sperren

Die meisten Kreditkarten können Sie in Deutschland unter der Telefonnummer 116 116 oder aus dem Ausland unter +49 30 4050 4050 sperren lassen – egal wo auf der Welt Sie sich gerade befinden. Am besten notieren Sie die Nummer noch vor Ihrer Abreise oder speichern Sie in Ihrem Smartphone ein. Weitere Hinweise zum Sperren Ihrer Kreditkarte finden Sie unter https://www.sperr-notruf.de.

Bildnachweis:© fotolia | pictoores

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