Das Social Media Monitoring-Unternehmen VICO Research & Consulting hat analysiert, über welche Versicherungsunternehmen in sozialen Netzwerken am häufigsten gesprochen wird und wie dort die Bewertungen jeweils ausfallen. Sieben von 20 analysierten Unternehmen wurden ausschließlich in einem positiven Licht dargestellt.

Wie wurde analysiert?

VICO hat innerhalb etwa eines Monats anhand von über 20.000 deutschen Beiträgen in sozialen Netzwerken die Kommunikation zu 20 Versicherern untersucht. Einbezogen wurden dabei Beiträge in Facebook, Twitter und Google+ sowie in Blogs, Foren, Nachrichten-, Frage & Antwort-, Video- und Foto-Portalen. Insgesamt zeigen sich deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung der Nutzer: Sieben von 20 Unternehmen wurden in der analysierten Stichprobe komplett positiv besprochen, wohingegen zu vier Gesellschaften jeweils nur weniger als die Hälfte der Beiträge positiver Art war.

Über drei Versicherer spricht das soziale Netz am häufigsten

Laut Auswertung von VICO fielen in über 50 % der untersuchten Beiträge drei Versicherungen besonders auf: So sprachen die Nutzer in den verschiedenen Kanälen vor allem über die AXA (2.074 Beiträge), die Allianz (4.394 Beiträge) und die Münchener Rück (4.733 Beiträge). Die Münchener Rück ist eine der Versicherungen, die nicht nur am häufigsten besprochen wurde, sondern über die laut analysierter Stichprobe nur positive Beiträge zu finden waren. Thema der Kommunikation waren in diesem Fall aber weniger die Dienstleistungen der Versicherung, sondern hauptsächlich der gute Aktienkurs des Unternehmens.

So schneiden die Gesellschaften ab

Von den 20 Versicherern wurden neben der Münchener Rück sechs weitere Anbieter ausschließlich positiv besprochen. Dazu zählen die AXA, die ARAG, die Helvetia, die Gothaer, VHV und die neue private digitale Krankenversicherung Ottonova. Weniger gut kamen in der analysierten Stichprobe dagegen die Provinzial Rheinland, die HUK Coburg und die Generali weg. Nur jeweils weniger als ein Drittel der wertenden Beiträge zu diesen Versicherern waren positiver Natur. Kritik habe die HUK Coburg unter anderem dafür geerntet, dass das Unternehmen trotz klarer Sachlage nicht zahlen würde. Die Generali werde in den sozialen Netzwerken besonders für die Berufsunfähigkeitsversicherung und die Kappung der Betriebsrente getadelt.

Außerdem wurde die Ergo vergleichsweise schlecht beurteilt. Noch immer wird diese mit einem im Jahre 2011 öffentlich gewordenen Sex-Skandal in Verbindung gebracht. Damals hatte das Handelsblatt enthüllt, dass eine Vertriebsorganisation des Konzerns im Jahr 2007 über 100 Mitarbeiter zu einer Sex-Party nach Budapest eingeladen habe und die Kosten dafür als Betriebsausgaben geltend gemacht habe.

Der Geschäftsführer von VICO Research & Consulting, Marc Trömel, erläurtert: „Die Digitalisierung stellt die Versicherungsbranche vor ganz neue Herausforderungen. Denn Leistungen können nun einfach online gebucht und verglichen werden und Nutzer können sich in den sozialen Netzwerken öffentlich über ihre Erfahrungen mit den verschiedenen Anbietern austauschen. Daher ist es umso wichtiger für Versicherungen, die Digitalisierung zu nutzen und den offenen Dialog mit Bestands- und potentiellen Kunden zu suchen“.

„Unsere Analyse zeigt, dass einige Versicherungen auf dem richtigen Weg sind, denn sieben von 20 analysierten Versicherungen wurden in unserer analysierten Stichprobe ausschließlich positiv besprochen. Für einige Versicherungen gilt das jedoch noch nicht. Insbesondere das Beispiel der Ergo zeigt erneut, dass das Internet nie vergisst“, führt Trömel weiter aus.

In der folgenden Übersicht werden die beliebtesten Versicherer dargestellt:

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