Acht Dinge, die man auch noch super im Rentenalter machen kann

05. März 2019

sich auch im Alter eine Weltreise leisten können

Für einige Aktivitäten gibt es schlichtweg keine Altersgrenze. Dass man etwas bis zum Alter von 30 oder 40 Jahren erlebt haben muss, erscheint wenig sinnvoll; schließlich geht das Leben von viel länger. Diese so oft zitierten und im Internet verbreiteten „Bucket Lists“ sollen uns sagen, wann es im Leben höchste Zeit für eine bestimmte Erfahrungen ist. Am Ende des Tages zählt doch aber, etwas überhaupt erlebt zu haben. Und: Einige Vorhaben lassen sich im Alter sogar besser realisieren. Hier eine Auswahl:

1. Auf Weltreise gehen

Ein „World Trip“ steht auf vielen Listen ganz weit oben. Doch während in jüngeren und mittleren Jahren oftmals das ausreichende Budget fehlt, Kredite abzuzahlen sind – oder die Kinder noch zu klein sind, ist die Zeit im Ruhestand ideal für ausgiebiges Reisen. Denn wenn für die finanzielle Seite für den Urlaub gesorgt ist (beispielsweise mit der Urlaubsrente) und die Kinder aus dem Haus sind, braucht es nicht mehr als Gesundheit und eine Portion Mut für dieses große Abenteuer. Immer häufiger packen daher ältere Reisende ihre Koffer und machen entspannt eine große Reise. Es muss ja nicht immer um die ganze Welt sein, es kann auch ein größerer Trip per Wohnmobil oder Kreuzfahrt sein, oder ein regelmäßiger Jahresurlaub innerhalb Deutschlands, Europa oder an ein ferneres Ziel. Allein im Jahr 2017 unternahmen die 55- bis 74-Jährigen fast 16 Millionen Urlaubstrips und damit fast ein Viertel aller Reisen der Deutschen.

2. Ein (zweites) Studium beginnen

Sich wissenschaftlich mit seinem Lieblingsschriftsteller befassen? Intensiv in die Geschichte Europas eintauchen? Oder endlich einem kniffligen physikalischen Problem auf die Spur kommen? Während ein Studium in jungen Jahren in erster Linie Grundlage für den beruflichen Weg sein soll, geht es im Alter einzig und allein um das Interesse und die Leidenschaft für ein Thema. Nach dem Konzept des „lebenslangen Lernens“ finden daher Senioren Gefallen am Studieren und entscheiden sich vermehrt für den (erneuten) Gang an die Hochschule. Und das ganz ohne Druck oder Prüfungsangst, schließlich machen sie das aus Spass. Um den Wissensdurst der älteren Generation zu stillen, bieten einige Universitäten sogar zusätzliche Hörsaalplätze an. Denn die Hälfte der rund 37.000 Gasthörer ist älter als 60 Jahre. Einige der Senioren-Studenten machen auch einen (zweiten) Abschluss oder sogar einen Doktortitel.

3. (Mehr) Musik machen

Es gibt viele Möglichkeiten, sich musikalisch zu betätigen; sei es in einer Band, im Orchester, im Kirchenchor oder in einer A-capella-Gruppe. Auch für diejenigen, die noch nie Musik gemacht haben, ist es nicht zu spät. Ebenso im höheren Alter ist es möglich, ein Instrument zu lernen oder die Stimme gesanglich zu nutzen. Die Lebenserfahrung, die Senioren mit sich bringen, kann in die Musik mehr Reife legen, kann Liedtexte glaubwürdiger machen und alternative Klangfarben in die Musik bringen. Eventuell lassen sich auch Musikgruppen finden, bei denen verschiedene Alter vertreten sind, so dass man sich gegenseitig beflügeln und voneinander lernen kann.

4. Ein Start-up gründen

Existenzgründer kommen heutzutage oftmals frisch von der Universität, sind jung und hip. Was Ihnen fehlt: Berufs- und Lebenserfahrung. Doch auch Senioren können erfolgreich ein neues Unternehmen gründen. Um nach jahrelanger Anstellung mal sein eigener Chef zu sein, ist es nie zu spät, wie der KfW-Gründungsmonitor 2018 beweist: Fast ein Viertel aller Start-ups geht heutzutage auf einen Gründer zwischen 45 und 64 Jahren zurück. Dagegen spricht ja auch überhaupt nichts. Ist eine gute Idee vorhanden, spielt das Alter schließlich keine Rolle – und es können eine Reihe an Vorteilen genutzt werden: reichlich Menschenkenntnis, viele Jahre Erfahrung im eigenen Beruf und im Idealfall auch besserer Zugang zum nötigen Startkapital.

5. (Noch mal) im Ausland leben

„Irgendwann möchte ich mal am Meer leben!“ Das haben viele Urlauber schon mal gesagt, aber realisieren ließ es sich nie. Während der Job und die Familie oftmals einen Umzug an den Wunschort nicht zulassen, kann man im Alter darüber noch mal neu nachdenken. 234.000 Deutsche machen es vor und ließen sich 2016 ihre Rente in ihre neue Heimat überweisen. Ganz oben auf der Liste von der Deutschen Rentenversicherung steht die Schweiz, danach folgen die USA, Österreich und Spanien. Vor dem Umzug sollte allerdings geprüft werden, ob die Zahlungen der gesetzlichen, beruflichen und privaten Altersvorsorge ohne Probleme auch in Länder außerhalb der EU ausgezahlt werden.

6. (Mehr) Sport machen

Noch Ende der 60er Jah­re war Sport im Al­ter fast undenkbar. Nur ei­ner von hun­dert Rent­nern trieb re­gel­mä­ßig Sport. Ren­te hieß damals: Ru­he­stand und Füße hochlegen. Heute hingegen ist jeder Dritte der 65- bis 85-Jäh­ri­gen ein­mal pro Wo­che sportlich unterwegs, je­der Fünf­te tut es mehr­mals pro Wo­che. Auch die Zahl der älteren deutschen Marathonläufer steigt. Waren 2003 unter 1.000 Teilnehmern 50 älter als 60 Jahre, gibt es heute mit 95 schon fast doppelt so viele. Die Bestzeit eines Deutschen beim Berlin Marathon 2017 in der Klasse der Über-60jährigen: 2:59:40. Bei den Olympischen Spielen in Mexiko 1968 hätte das immerhin für Platz 52 gereicht! Außerdem gibt es fast in jeder Stadt Bewegungsangebote, die den Gelenken und dem Körper im Alter insgesamt gut tun, wie zum Beispiel Yoga oder Schwimmen.

7. Eine Wohngemeinschaft gründen

Die Wohngemeinschaft, auch als WG abgekürzt, ist eigentlich eher unter jungen Menschen, insbesondere Studenten, üblich – und das meist aus Geldmangel. Mehrere Menschen teilen sich eine Wohnung mit allem was dazugehört, oftmals auch die Freuden und Sorgen des Alltags. Wer diese Erfahrung noch nicht gemacht hat, kann sie im Ruhestand nachholen und daraus neben den finanziellen auch persönliche Vorteile für sich geltend machen. Vor allem für Alleinstehende ist das attraktiv. Bei gemeinsamen Kochabenden oder Gesprächen auf dem Balkon können Gefühle der Einsamkeit schnell vergehen. Außerdem kann man sich gegenseitig beim Putzen und Einkäufen unterstützen.

8. Die große Liebe finden

Seinen absoluten Seelenverwandten zu finden und zu behalten, das ist gar nicht so leicht. Mal stellt sich vielleicht über die Jahre heraus, dass es doch nicht so gut passt, mal übersteht die Beziehung nicht die Höhen und Tiefen des Alltags, mal trennt der Tod. Für die Liebe spielt jedoch das Alter keine Rolle, auch im höheren Alter kann sie uns aus heiterem Himmel und ganz unerwartet begegnen. Das zeigen unterem anderem aktuelle Daten, nach denen heute bereits jede siebte Ehe in der Altersgruppe 50 bis 75 geschlossen wird. Vor gut 15 Jahren war es noch jede zehnte Ehe.

Bildnachweis: © fotolia | Jenny Sturm

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